Mittelalterliches Stadtleben

Das hier gezeigte Zinnfigurendiorama entstand in der Werkstatt von Erwin Ortmann. Es wurde vor 1975 gebaut, enthält 100 Zinnfiguren und ist 1 Meter lang, bei einer Tiefe von 43 cm. Gezeigt wird das bunte Treiben in einer mittelalterlichen Kleinstadt.

Im ersten Bild sieht man einen Zug von Dominikaner-Mönchen, welche aus einer Klostertür kommend auf den zentralen Platz der Kleinstadt streben. Im Mittelpunkt (zweites Bild) steht die Waage der Stadt.  Dies war auch in der Regel der Stapelplatz einer Stadt. Auf diesem wurden die Waren der Händler „gestapelt“ und an die Bewohner der Stadt verkauft. Dieses  Marktrecht war im frühen Mittelalter die Grundlage für die Gründung einer Stadt (Stadtrecht).  Im Gegensatz dazu gab es auch Marktflecken, das sind Gemeinden mit Marktrecht ohne Stadtrecht. In größeren Städten gab es meist mehrere Märkte, so auch in Leipzig – Marktplatz  und Rossmarkt (Viehmarkt außerhalb der Stadtmauern). Auf diesem zentralen Platz einer Stadt wurde in der Regel auch Recht gesprochen und vollzogen. 
Auf dem dritten Bild sieht man den obligatorischen Marktbrunnen. Er diente als öffentlicher Brunnen der Wasserversorgung der Stadtbewohner. Er war auch gleichzeitig das  Kommunikationszentrum einer Kleinstadt (Handys gab es ja noch nicht). Im Hintergrund ist ein Zug von Benediktiner-Mönchen zu sehen.