Die Idee

EIN KARTENSPIEL ALS ZEITLOSER KULTURTRÄGER 

2011 trafen sich der Leipziger Illustrator & Grafiker André Martini und der ebenfalls aus Leipzig stammende Michél Kothe, Ausstellungsmacher und Vorsitzender des Verbandes Jahrfeier Völkerschlacht b. Leipzig 1813 e.V.

Anlass war das Thema der Völkerschlacht bei Leipzig und der 200.Jahrestag dieses historischen Ereignisses. Aus dem beiderseitigen Interesse an Geschichte und im Besonderem an der Epoche Napoleons begann damals eine langjährige, sehr kreative Zusammenarbeit.

Im Zuge dieser entstanden, neben Ausstellungen im Museum der Stadt Borna und dem Sanitäts- und Lazarettmuseum Seifertshain, zahlreiche Projekte zum Thema 1813 und Napoleon Bonaparte, u. a. ein Buch und ein Brettspiel. Bei der neuesten Projekt-Idee galt es, diese vielschichtige Epoche in ein ansprechendes Kartenspiel zu bannen. Und es war eine echte Herausforderung!
Das Rommé-Kartendeck sollte spielerisch Geschichte anschaulich und dennoch möglichst historisch genau vermitteln. Ziel war es, bei Kindern und Erwachsenen Phantasie und Spielfreude zu wecken und sie ganz nebenbei für Geschichte zu begeistern.

Durch die jahrelange Erforschung der Geschichte des „Tarot“ und der Spielkartengestaltungen im Allgemeinen entwickelte sich bei André Martini die Idee, die Napoleonische Epoche für ein Kartenspiel zu adaptieren. Entstanden ist ein inhaltlich anspruchsvolles und ästhetisch hochwertiges Rommé-Deck.

„Rommé Bonaparte“ knüpft dabei in seiner klassischen Aufmachung durchaus an die lange Tradition mitteldeutscher Spielkartengestaltung an. Wenn man deren Geschichte genauer betrachtet, ist die Idee naheliegend, historische Zusammenhänge in Spielkarten zu bannen. Denn Kartenspiele funktionierten immer auch als flexible Vermittler verschiedenster Ideen und Thematiken und gerade diese Eigenschaft machte sie zu populären Kulturträgern. Über die Jahrhunderte dürfte jedes Genre und jede Mode in allen erdenklichen Varianten und Stilen seinen Weg in ein Kartenspiel gefunden haben. Ganz nebenbei ist übrigens aus der Zeit der Befreiungskriege das deutsche Skatspiel hervorgegangen.

Mit „Rommé Bonaparte“ ließen sich letztlich zwei Aspekte perfekt miteinander verbinden: die Eigenschaft von Kartenspielen als Informations- und Kulturträger und das Motto „Geschichte in Miniatur“ des Leipziger Zinnfigurenmuseums im Torhaus Dölitz.