Der Harem

Diesmal haben wir die Darstellung eines orientalischen Harems von Axel Dornbluth ausgewählt. Gebaut wurde diese Aufstellung vor 1980 unter dem Titel: „Geschichten aus 1000 und einer Nacht“.
Es stellt tanzende Frauen und den Sultan dar, welchem gerade eine neue Frau angeboten wird. Bei den Figuren handelt es sich vorrangig um Mohr-Figuren (WIMOR-Serie).

Der Begriff „Harem“ stammt aus dem arabischen und ist der Ausdruck für einen unverletzlichen Ort, geheiligter Bereich oder geschützter Wohnbereich für die weiblichen Bewohner eines Hauses. Im Bewusstsein der Menschen in Europa war vor allem der Harem im Osmanischen Reich.
Es rankten sich viele Mythen und Phantasien um den Harem der Sultane. Es gibt allerdings nur wenige Hofchroniken über diesen geheimnisvollen Ort. Der Harem blieb somit als Wohnort der Frauen immer geheimnisvoll. Viele Gemälde und sogar eine Oper von Mozart zeigen dieses eindrucksvoll.

Im 17. Jahrhundert bestand der Bereich des Harems im Topkapi-Palast aus 300 Räumen für bis zu 800 Frauen. Im Harem herrschte eine sehr strenge Hierarchie, an deren Spitze die Sultans-Mutter stand, danach folgten die anderen Frauen des Sultans gemäß einer bestimmten Reihenfolge.
Die nächstwichtigsten Personen waren die Eunuchen. Diese wurden von einem schwarzen Eunuchen angeführt und waren für alle anfallenden Arbeiten (Unterricht oder auch die Körperpflege) zuständig.
Die Frauen im Harem erhielten eine gute Ausbildung und wurden oft auch an einflussreiche Personen im osmanischen Reich verheiratet. Im 16. und 17. Jh. war der Harem auch ein bedeutendes Machtzentrum im Osmanischen Reich. Viele Frauen übten einen entscheidenden Einfluss auf die Macht im osmanischen Reich aus.
Im Jahr 1909 wurde der Harem in Konstantinopel aufgelöst.

Der Begriff des Harems war nicht nur im Osmanischen Reich bekannt, so hatten auch die chinesischen Kaiser bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Harem in der verbotenen Stadt. Auch im Reich der Pharaonen, in Thailand oder auch im Mogulreich im Norden von Indien gab es solche abgeschlossenen Wohnbereiche für die Frauen der Herrscher.