Geschichte der Artillerie: die „Faule Grete“

Dieses Kleindiorama entstammt der Serie von Max Münchow zur Geschichte der Artillerie. Das Diorama wurde vor 1970 gebaut und 2005 von Mitgliedern der Zinnfigurenfreunde Leipzig restauriert. Es stellt die „Faule Grete“ dar. 

Hinter diesem historisch belegten Namen verbirgt sich eine große Bronzekanone (Steinbüchse) aus dem 15. Jahrhundert. Hergestellt wurde sie für den Deutschen Orden im Jahr 1409. Sie wog ca. 4,5 Tonnen und konnte Kugeln mit einem Gewicht bis zu 170 kg verschießen. Der Zusatz „faul“ kam von der sehr langsamen Schussgeschwindigkeit der Steinbüchsen. Im Normalfall konnte so eine Kanone einen Schuss pro Tag abfeuern, da der Ladevorgang sehr aufwendig war. Der auftretende Rückstoß der Kanone konnte nur mit einem großen Holzgerüst aufgefangen werden.  Das Geschütz wurde zum Brechen von Mauern bei einer Belagerung von Städten und Burgen genutzt. Oft gaben die Belagerten schon beim Aufbau der Kanone vor Ihrer Burg/Stadt auf.  So konnte zum Beispiel der Markgraf von Brandenburg Friedrich I. innerhalb einer kurzen Zeit den Widerstand seiner gegnerischen Ritterschaft in seinem Land mit der „Faulen Grete“ brechen.