Leipziger Trümmerbahn auf dem Augustusplatz im Jahr 1946

Das Diorama wurde vor 1970 von Mitgliedern des Freundeskreises Leipziger Zinnfigurensammler im Kulturbund der DDR, wahrscheinlich mit Unterstützung von Karl Stemmler, gebaut.
Dargestellt wird ein Zug der Leipziger Trümmerbahn (Zentrumsbahn) beim Beladen auf dem Augustusplatz. Im Hintergrund ist das zerstörte Gebäude des Museums der Bildenden Künste zu sehen (Südseite des Platzes), welches später abgerissen wurde. Dies ist heute der Standort des Gewandhauses. Trümmerbahnen wurden nach dem 2.Weltkrieg in über 20 deutschen Städten zum Abtransport der Schuttmassen aus den Stadtzentren errichtet. Sie bestanden teilweise bis Mitte der 1950er Jahre.
In Leipzig gab es drei Trümmerbahnstrecken: Südbahn, Zentrumsbahn, Nordbahn. Dabei handelte es sich um so genannte Feldbahnen mit geringen Spurweiten. Sie hatten die Aufgabe, ca. 7 Millionen Kubikmeter Gebäudetrümmer aus der Stadt Leipzig zu schaffen. Dabei spielte der Augustusplatz eine zentrale Rolle. Auf ihm wurde seit 1944 der größte Teil des Schuttes der Innenstadt aufgetürmt. Dieser wurde dann in Richtung Johannisthal (jetzt Prager Straße), die Deponie in Möckern und später auf die Bauernwiesen (in Connewitz) geschafft. Teilweise wurden in den Jahren bis zu 40 Lokomotiven (Dampf- und Diesellokomotiven) und fast 700 Loren eingesetzt. Die Bahnen leisteten bis ins Jahr 1955 ihren Dienst. In den Anfangsjahren wurden auch Straßenbahnen mit zum Transport genutzt.